Anne Frey ist Mitglied im Gartenverein „Les Jardins de Ker-Xavier Roussel“, der Repair-Cafés für Elektrokleingeräte und Näh-Cafés ins Leben gerufen hat. So kann man sich nützlich machen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun.
Für Anne Frey ist das bürgerschaftliche Engagement eine Selbstverständlichkeit seit sie Mitglied im Verein „Les Jardins de Ker-Xavier Roussel“ ist. Ihr Ziel ist es, das Leben ihrer Gemeinde durch einen Umweltschutz im Alltag zu gestalten (Häckseln von Pflanzenresten, Tauschmärkte etc.).
Eines Tages entstand die Idee, Repair- und Näh-Cafés zu organisieren. „Die Hilfestellung durch die öffentliche Hand hat uns motiviert, den Schritt zu wagen, und es uns ermöglicht, in Nähzeug zu investieren.“
Das bislang letzte Repair-Café konnte im Oktober angeboten werden. Es fand in einem von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellten Raum statt und war ein voller Erfolg. „Erfahrene Bastlerinnen und Bastler haben tatkräftig geholfen, sodass alle Gegenstände (Elektro- und Elektronikgeräte), die von den Leuten gebracht wurden, repariert werden konnten“, freut sich Anne Frey.
Die Kreislaufwirtschaft – eine Antwort auf den übermäßigen Konsum
Für Anne Frey ist die Förderung der Wiederverwendung und der Kreislaufwirtschaft* eine konkrete Möglichkeit, etwas gegen den übermäßigen Konsum zu unternehmen und für die Umweltprobleme zu sensibilisieren. „Den Leuten ist bewusst, dass es eigentlich besser ist, die Dinge zu reparieren, es fehlt ihnen aber die Gelegenheit dazu“, erklärt Anne Frey. Abgesehen davon ist sie der Ansicht, dass das Reparieren auch das Selbstbewusstsein stärkt. „Es ist eine Möglichkeit, Dinge gemeinsam zu machen, was vielen gerade in diesem Jahr ein besonderes Bedürfnis ist.“
*Ein System, in dem die Produktion und der Konsum überdacht werden, um für eine bessere Nutzung der Ressourcen zu sorgen und die Abfallmenge durch Reparaturen und Recycling zu begrenzen
3 Fragen an Anne Frey
Wie lässt sich die breite Öffentlichkeit für die Umweltprobleme sensibilisieren?
Ein guter Ansatzpunkt besteht darin, gemeinschaftliche Aktionen durchzuführen, die sich im Alltag unmittelbar positiv auswirken. Wie bei Reparatur! Wichtig ist auch zu akzeptieren, dass jeder einen Beitrag nach seinen Möglichkeiten und in seinem Tempo leistet. Trotz der Dringlichkeit der Klimafragen, um die wir alle wissen, werden wir die Situation nicht auf einen Schlag verändern.
Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der nicht weiß, wo er damit anfangen soll, sich für die Umwelt einzusetzen?
Ich denke, dass hier Freude ein wichtiges Stichwort ist. Man muss überlegen, was einen zufrieden macht: Wenn wir uns zum Beispiel gesünder ernähren wollen, können wir unser eigenes Gemüse anpflanzen (falls man die Möglichkeit dazu hat). In unserem Verein kann sich jeder in den verschiedenen Arbeitsgruppen (zu den Themen Wasser, Mobilität, Sonnenenergie etc.) für das engagieren, was ihm persönlich am Herzen liegt. Wir können Aktionen ausfindig machen, bei denen es einfach ist mitzumachen. So sind unsere Repair-Cafés zum Beispiel kostenlos.
Welche anderen Initiativen gibt es, mit denen die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft gefördert wird?
Einer meiner Träume ist es, einen „alternativen“ Ort zu schaffen. Beispiele solcher Orte gibt es bereits: Hier kommen Menschen zusammen, werden teilweise Gemeinschaftscafés organisiert, lassen Leute Dinge reparieren, tauschen Ideen aus, ... Solche Initiativen leisten einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft!
