Wie sieht eine typische Arbeitswoche eines Regions-Präsidenten aus?
Es gibt keine typische Arbeitswoche. Arbeitssitzungen mit meinen Mitarbeitern, Besuche bei Unternehmen, Begegnungen mit den lokalen Politikern, Vereinen, Universitäten usw. Von einer Minute zur anderen kann sich der Tagesablauf aufgrund eines Notfalls ändern. Es kann vorkommen, dass ich mehrere Wochen lang nicht in meinem Büro bin. Das trifft sich gut: Ich bin draußen nützlicher, an der Seite der Akteure und Bewohner unserer Region als drinnen hinter meinem Schreibtisch!
Welche Tage mögen Sie am wenigsten?
Es gibt keine unangenehmen Tage. Es stimmt schon, ich fühle mich wohler im ländlichen Gebiet, in unseren Dörfern und Städten, wo ich den Reichtum unserer Region entdecken und mir Zeit zum Austausch und zur Begegnung mit den Ortsansässigen nehmen kann. In diesen Momenten können wir uns am besten vorstellen, welche politischen Maßnahmen den Leuten am Nützlichsten sind.
Wenn Ihre Kinder Sie fragen: "Wozu dient die Region?" - Was antworten Sie ihnen?
Wenn wir zusammen sind, sprechen wir nicht über Politik sondern über den Alltag. Das ist meine Familien-Zeit. Mein Berufsleben endet an meiner Haustür. Wenige wissen, dass Sie ursprünglich gar nicht beabsichtigten, in die Politik einzusteigen... Ich war Abteilungsleiter des Notarztdienstes Samu in Mulhouse. Diese Erfahrung war menschlich sehr bereichernd. Sie hat mich viel gelehrt über die Natur der Menschen aber auch über die Notwendigkeit, schnell zu reagieren und Schwierigkeiten vorzugreifen. Ich bin meinem Engagement in die Politik gefolgt, es ist sozusagen eine Folge meiner medizinischen Berufung. Man muss die Menschen lieben, um Ihnen zu helfen...
Welche Ihrer letzten Begegnung hat Sie geprägt?
Vor einigen Wochen bin ich Bertrand Piccard, dem Schweizer Psychiater und Flugpionier begegnet. Er kennt die Region Grand Est sehr gut und wird diesen Sommer an der Weltmeisterschaft "Mondial Air Ballons" (vom 26. Juli bis 4. August in Chambley) teilnehmen. Ich hoffe, dass er uns eines Tages beim nachhaltigen und energetischen Wandel unserer Region begleiten wird. Aber es ist nicht wichtig, wem ich begegne, man kann von jeder Person lernen. Ich bin Schülern gegenüber, denen ich in ihren Schulen begegne, genauso aufmerksam wie der landwirtschaftlichen Arbeiterin in ihrem Betrieb oder dem Geschäftsführer einer internationalen Firma mit Sitz in der Region Grand Est.
Was halten Sie vom aktuellen sozialen Klima?
Man braucht keine Angst vor Forderungen zu haben. Ich handle nach einer demokratischen und lösungsorientierten Vorgehensweise. Dazu muss man Debatten initiieren und muss auf Kritik gefasst sein. Auch wenn die neuen Technologien einen bisher nie dagewesenen Austausch ermöglichen, gestaltet sich der Austausch heute so indirekt wie noch nie.
Inwiefern wird das Hochleistungs-Breitband das Leben der Einwohner verändern?
In unserer globalisierten Welt ist diese Infrastruktur unerlässlich, um sich überall entfalten zu können. Genauso wie Fernsehen und Telefon seit Jahrzehnten alltägliche Hilfsmittel sind, ist das Hochleistungs-Breitband THD das Tool von heute und morgen. Aber es ist eben doch nur ein Mittel. Wichtig ist der Umgang damit: Zugang zu öffentlichen Diensten, Geschäftsverkehr, Apps im Bereich E-Gesundheit, Bildung usw. Alle Bereiche unseres Alltags werden von diesen neuen Anwendungen tiefgreifend verändert. Dies ist der Grund, weshalb die Region wünscht, dass das Hochleistungs-Breitband THD in jedem Haushalt verfügbar ist.