Catherine Toussaint ist die Gründerin des Gemeinschaftsobstgartens in Arbigny-sous-Varennes. Mehrere Bürgerinnen und Bürger begeistern sich für das Projekt, mit dem sie das Gemeinschaftsgefühl stärken und Naturerlebnisse möglich machen wollen.
„Unser schönes Tal nutzen und durch ein konkretes Projekt auf lokaler Ebene Beziehungen aufbauen“, so lautet das Ziel des jungen Vereins Association Futur Nature, der von sechs Einwohnerinnen und Einwohnern des kleinen Dorfes Arbigny-sous-Varennes gegründet wurde.
Aus diesem Wunsch heraus entstand auf einem Grundstück der Gemeinde ein Gemeinschaftsobstgarten, der von Jung und Alt bewirtschaftet und gepflegt wird. „Alle können mitmachen“, betont Catherine Toussaint, die Vorsitzende des Vereins. „Die Kinder können sich an einem Tagebuchprojekt beteiligen, bei dem jeder Schritt mit Fotos festgehalten wird, auch alle Schwierigkeiten, die auftreten, die Witterungsverhältnisse etc.“
Die Selbstversorgung in den Dörfern fördern
Der Obstgarten stehe auch dafür, dass sich die Menschen wieder ganz einfach selbst ernähren können und gleichzeitig althergebrachtes Wissen weitergegeben wird, ergänzt Catherine Toussaint. „Wir werden weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel verwenden, sondern zu nachhaltigeren Anbaumethoden zurückkehren und lokale Arten bewahren, die sonst vielleicht verschwinden würden.“
Ganz im Sinne der Selbstversorgung, die in den Dörfern früher selbstverständlich war, soll die Ernte dann für den Eigenbedarf der Gemeinde verwendet werden.
Der Wunsch, zukünftigen Generationen etwas Nachhaltiges zu hinterlassen, ist für Catherine Toussaint in diesen Krisenzeiten nachvollziehbarer denn je.
Der nächste Schritt besteht darin, das Grundstück mit Hilfe der Gemeinde einzuzäunen und etwa 30 Apfel- und Birnbäume zu pflanzen.
3 Fragen an Catherine Toussaint
Was hat Sie dazu bewogen, dieses Projekt zu starten?
Ich bin in der Stadt aufgewachsen, aber seit ich auf dem Land lebe, halte ich mich für Tistou mit den grünen Daumen (eine Kinderbuchfigur, die Pflanzen wachsen lassen kann). Ich habe immer im Kopf, was Jean Giono in seinem Buch „Bleibe, meine Freude“ sagt: „Freude säen und dafür sorgen, dass sie Wurzeln schlägt und zu einer saftigen Wiese wird, die Millionen von Wurzeln in die Erde und Millionen von Halmen in die Luft streckt“. Bei diesem Projekt geht es auch darum, meine Ideen mit meinem Handeln in Einklang zu bringen.
Was können wir im Hinblick auf die lokale Produktion sowie den Respekt und die Wertschätzung der Umwelt von früheren Generationen lernen?
Die Älteren können uns viel über die Pflege eines Obstgartens, die Veredelungstechniken und den Baumschnitt beibringen. Dieser Obstgarten wird auch eine Art Experimentierfeld sein, und ich weiß, dass es unter den älteren Dorfbewohnern einige Experten gibt, die uns mit ihrem Wissen unterstützen können.
Ist die lokale Ebene am besten dafür geeignet, um sich für den ökologischen Wandel einzusetzen?
Meiner Ansicht nach ist das für uns einfache Bürger die beste Ebene, auf der wir etwas unternehmen können. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten und andere mitnehmen. Angesichts der aktuellen Probleme habe ich mich gefragt, was wir machen können, um die Dinge zu verbessern. Mit diesem Obstgarten tun wir etwas Gutes für die Natur und für die zukünftigen Generationen.