Julia Dusaucy, eine junge Forscherin aus dem Departement Haut-Rhin, hat ein Hilfsmittel für praktizierten Umweltschutz entwickelt, mit dem sich Müll einfach sammeln lässt – selbst unter Wasser!
Das Projekt der Wissenschaftlerin mit einem Faible für Meeresbiologie ist ebenso einfach wie clever: ein Rucksack, mit dem jeder sowohl an Land als auch unter Wasser Müll sammeln kann. Der Name dieses Utensils? Takapoka! Dieser kleine Rucksack aus Stoff und Sackleinen verfügt über mehrere Fächer und einen integrierten Handschuh, um sich die Hände nicht schmutzig zu machen. Die Idee entstand während ihres Studiums und bei den verschiedenen Praktika zwischen der Arktis, der Bretagne und Island. „Ich bin nicht schon mit einem ökologischen Bewusstsein auf die Welt gekommen, doch nachdem mir aufgefallen war, dass sogar die arktischen Archipele verschmutzt sind, hat es Klick gemacht. Ich musste meine erworbenen Fähigkeiten einfach in den Dienst des Umweltschutzes stellen“, erzählt Julia Dusaucy. Während sie an ihrer Dissertation über Mikroplastik in den Alpenseen arbeitet, ermöglicht es ihr das Projekt Takapoka, gleichzeitig „etwas Konkretes zu unternehmen“.
Die Kraft der Gemeinschaft
Nachdem Julia Dusaucy zu Beginn des Projekts noch wenig Zutrauen zu sich hatte, gelang es ihr später dann doch, ihre Innovation zu verwirklichen, indem sie sich von allen Seiten Unterstützung holte. Ein Programm namens Earthship Sisters half ihr dabei, die Marke eintragen zu lassen, Designs zu entwerfen etc. Danach ermöglichten es ihr die regionalen Fördermittel, in das Ausgangsmaterial, eine E-Commerce-Website und schließlich in die Herstellung von Prototypen durch das Unternehmen Alterosac zu investieren. „Ohne dieses Geld hätte ich nichts machen können. Dank dieser Unterstützung musste ich keine Risiken mit Eigenkapital eingehen und konnte unbesorgt und zuversichtlich agieren“, erklärt sie.
Die ersten Rucksäcke wurden schon produziert, es wird aber noch an Verbesserungen gearbeitet. Die breite Öffentlichkeit wird sich also noch ein wenig gedulden müssen, bis sie diese Innovation in Händen halten kann – Julia Dusaucy versichert aber schon heute, dass die Rucksäcke erschwinglich sein werden. Um das Projekt bekannt zu machen, nimmt sie in den Vogesen zusammen mit dem Verein Alsace Nature an Müllsammlungen rund um die Seen im oberen Tal der Lauch (Haut-Florival) teil. „Es ist die Kraft der Gemeinschaft, die etwas bewirkt!“, lautet ihr Fazit.
3 Fragen an Julia Dusaucy
Kann jeder Einzelne in seinem Bereich etwas für die Umwelt tun? Und wenn ja, wie?
Ja, davon bin ich überzeugt. Jede einzelne Person kann mit ihren Entscheidungen beim Konsum und bei den Lebensmitteln gewaltigen Einfluss nehmen. Das kann die Unternehmen zum Handeln bewegen und den Anstoß zu gemeinschaftlichen Aktivitäten geben!
Lassen sich möglichst viele Menschen am ehesten mit den kleinen Dingen im Alltag sensibilisieren?
Ja! Indem wir unsere eigenen täglichen Gewohnheiten ändern, können wir andere beeinflussen. Wir alle kennen Menschen in unserem engsten Umfeld, die nicht sehr umweltbewusst leben. Bei ihnen können wir ein Bewusstsein für das Thema schaffen, indem wir über unsere „kleinen Maßnahmen“ sprechen.
Warum ist die Gemeinschaft unerlässlich, um etwas zu bewegen?
Von der Gemeinschaft geht eine Kraft aus, die einen stärkeren Effekt entfalten kann. Etwas als Gruppe zu unternehmen, sorgt für Begegnungen, Austausche und das Teilen von Wissen. Ich stelle immer wieder fest, dass gemeinschaftliche Aktionen, wie z. B. das Sammeln von Müll, stark verbinden. Im Übrigen finden solche Aktionen in unserer Region immer häufiger statt.